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Pattern Recognition, Nachtrag

November 24, 2005, Literature
Last edited on December 26, 2005

Cover von William Gibson, Pattern Recognition

Gerechterweise muß ich noch nachschieben, daß mir William Gibsons Roman insgesamt doch recht gut gefallen hat. Zwar muß man bis zum Schluß Sätze wie den folgenden ertragen:

Her mother had once said that when the second plane hit, Win's chagrin, his personal and professional mortification at this having happened, at the perimeter having been so easily, so terribly breached, would have been such that he might simply have ceased, in protest, to exist.

Doch das Buch ist nichtsdestotrotz spannend! Die Protagonistin ist sympatisch, man kann mit ihr mitfühlen, und man taucht durch das Buch in ein anderes Leben.

Nachdem ich inzwischen ein anderes Buch gelesen habe, bei dem mich der Autor durch seine Fähigkeiten zu schreiben richtig beeindruckt hat, ist mir klar geworden, was mich so sehr bei Pattern Recognition gestört hat: Dieser zerbröselte Satzbau wird nicht nur vom Erzähler verwendet, sondern von allen Charakteren &mdash abgesehen vielleicht von Voytek, der allerdings nur gebrochenes Englisch spricht — in ihren (längeren) Äußerungen eingehalten! Ob Bigend etwas ausführt, man einen Foreneintrag von Cayce, eine eMail von Damien, "Parkaboy" oder "Mama Anarchia" liest, alle haben den gleichen Stil, sich auszudrücken, wenn auch Damien und Parkaboy eine etwas flapsigere Wortwahl haben. Letzterem legt Gibson auch auf Seite 124 folgenden extrem bemerkenswerten Ausspruch in den Mund (bzw. die elektronische Feder):

Well suck me raw with a breast-pump!


Desweiteren überaus bemerkenswert, bald poetisch, finde ich die Erkenntnis eines Absatzes auf den Seiten 202 und 203:

The rain has stopped but drops still fall from ledges and awnings, beading on the nylon of her new Rickson's. Absently she reaches to touch the place where the tape should be, but it isn't there. No hole. History erased via the substitution of an identical object.


Solyaris Cover (DVD Release 2002)

Solyaris

Dank des Buches weiß ich auch endlich, daß die lange Fahrt auf mehrspurigen Autobahnen, durch Tunnel und über Brücken der futuristischen Stadt in dem wundervollen Film Solyaris (deutscher Titel: Solaris) in Tokyo gedreht wurde. (Ich rede von der tollen Verfilmung des Buches von Stanislav Lem durch Andrei Tarkovsky im Jahre 1972, und nicht von der allzu seichten Soderbergh-Verfilmung mit George Clooney von 2002. Überaus sehenswert! Man sollte allerdings wirklich nicht müde sein, während man den Film sieht. . .)

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